Entwicklung eines rechnerimplementierten parametrischen Fußmodells zur einheitlichen Beschreibung der Fußgeometrie in Schuhherstellung und –vertrieb

Im November 2006 wurde das AiF-Forschungsprojekt 13480N zum Thema "Entwicklung eines rechnerimplementierten parametrischen Fußmodells zur einheitlichen Beschreibung der Fußgeometrie in Schuhherstellung und -vertrieb"beendet. Das Projekt wurde aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. (AIF) gefördert, wofür an dieser Stelle gedankt wird.

Es wurde eine Parametrisierungskomponente für die Beschreibung von Füßen entwickelt. Es handelt sich hierbei um ein Teilprojekt eines Forschungsschwerpunktes am PFI, mit dem der Prozess "Messung von Füßen und Zuordnung von passenden Schuhen" verbessert werden soll.

Bisher wird als Schuhgröße meist die Länge des Produktionsleistens in Stich, Size u. a. angegeben. Teilweise wird auch die Weite, die auf dem technischen Ballenumfang des Leistens beruht, angegeben. Durch Produktions- und Materialeinflüsse stimmen diese Daten nur eingeschränkt mit dem fertigen Produkt überein, und die Weite sagt wenig über die Geometrie des Querschnittes aus, da z.B. ein flacher Schuh mit breiter Sohle das gleiche Maß haben kann wie ein schmaler Schuh mit höher aufgebautem Schaft. Bei gleicher Kennzeichnung kann der eine Schuh passen, der andere aber nicht. Es werden also mehr Daten über Fuß und Schuh benötigt, damit eine präzisere Auswahl der potentiell passenden Schuhe erfolgen kann. Im Idealfall stellt in Zukunft der Hersteller für jedes seiner Modelle einen Zuordnungsalgorithmus zur Verfügung, der für konkrete Fußdaten feststellt, ob und in welcher Größenausführung ein bestimmtes Modell zu einem vorgegebenen Fuß passt. Hierzu ist ein möglichst vollständiges Wissen über den Fuß nötig. Gleichzeitig ist aber eine Auswahl anhand der kompletten 3D-Daten, z. B. durch räumliches Matching der Punktewolken von Fuß und Schuhinnenraum für den Einzelfall zu kompliziert. Es wird eine geeignete Beschreibung benötigt, die den Fuß mit geringem Aufwand ausreichend bestimmt und auch funktionelle Daten, z.B. Knickpunkt beim Abrollen des Fußes, und personenbezogene Informationen, z. B. Gewicht, berücksichtigen kann.

Es wurde ein System konzipiert und zu Testzwecken weitgehend implementiert. Dieses System ist in der Lage alle passformrelevanten Daten von Füßen zu beschreiben. Da die meisten derzeitig eingesetzten Fußmessgeräte jedoch nur die Parameter Länge und eventuell Breite des Fußes ermitteln, werden für eine wahrscheinlich längere Übergangsphase fehlende Parameter anhand von Daten komplett vermessener Füße nach Wahrscheinlichkeit ergänzt.

Mit diesem Projekt wurde eine Basis für die Weiterentwicklung im Bereich Zuordnung von Schuhen zu Füssen geschaffen wie z.B. parametrisierte Beschreibung von Schuhen seitens der Hersteller, automatische Parametergenerierung aus Punktewolken, Zuordnungsalgorithmen Schuh zu Fuß.

Mehr Informationen zu diesem Forschungsvorhaben finden Sie hier.

 

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