Kleben statt Nähen

Das IGF-Vorhaben 15742 N der Forschungsvereinigung Prüf- und Froschungsinstitut Pirmasens e.V. wurde über die AiF im Rhamen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

In vielen Bereichen von Industrie und Handwerk gewinnt das Kleben als stoffschlüssiges Fügeverfahren zunehmend an Bedeutung und ersetzt aufgrund der stetig verbesserten Klebstofftechnologie immer öfter herkömmliche Fügemethoden wie Schweißen und Löten. Bei gleichbleibenden Qualitätsstandards bieten mittels Klebetechnik hergestellte Produkte oftmals verbesserte Gebrauchseigenschaften und lassen sich, aufgrund des hohen Automatisierungsgrades bei dem Prozess der Klebstoffapplikation, meist kostengünstiger herstellen.

Um die Vorteile dieser Fertigungstechnik auch für die Schuhindustrie nutzbar zu machen, hat sich das PFI in einem von der AiF geförderten Forschungsvorhaben gezielt mit dem Thema “Einsatz der Klebetechnik zum automatisierten Fügen von Schuhschäften“ befasst. Die Fügetechnik Kleben wird in der Schuhindustrie bereits in großem Umfang bei der Befestigung des Schuhbodens, des Futters und der Kappen an Schaft und Brandsohle angewendet. Der wesentliche handhabungstechnische Vorteil des Klebens gegenüber dem Nähen ist, dass die Bearbeitung von einer seite aus erfolgen kann und die zu verarbeitenden Teile von der anderen Seite, z. B. durch Saugtische, gehalten werden können. Auch ein Verziehen während des Klebstoffauftrags kann durch entsprechende Applikationstechniken ausgeschlossen werden. Daraus wird ersichtlich, dass sich klebtechnische Anwendungen in der Schuhherstellung wesentlich einfacher automatisieren lassen als nähtechnische Arbeitsgänge. Hinzu kommt eine verbesserte Wasserdichtigkeit der bearbeiteten Teile, da bei Klebverfahren keine Perforation und somit keien Beschädigung des Materials stattfindet.

Aufgrund der genannten Vorteile des Klebens gegenüber dem Nähen, war das Ziel des Projekts, die klebtechnischen Mögklichkeiten zur Montage des Außenschaftes eines Schuhs, auf Basis des Klebefügens tragender Schaftnähte, zu untersuchen und, verbunden damit, den Grad einer möglichen Automatisierung des Schaftbaus festzustellen.

Ausblick: Geklebte Schuhschäfte bieten vor allem hinsichtlich einer automatisierten Schaftherszellung großes Potenzial. Für Hersteller im Arbeits- und Sicherheitsschuhbereich könnte besonders die Wasserdichtigkeit der Klebenähte ein wichtiger Vorteil sein. Außerdem besteht bei Klebeverbindungen nicht die Gefahr des Auflösens der Verbindung durch äußerlichen Abrieb.

Mehr Informationen zu diesem Forschungsvorhaben finden Sie hier.

 

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