Virtuelle Präsentation von Schuhmodellen

Im Januar 2008 wurde das AiF-Forschungsprojekt AiF 14193 BG zum Thema "Virtuelle Präsentation von Schuhmodellen" beendet. Das Projekt wurde aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. (AIF) gefördert, wofür an dieser Stelle gedankt wird.

Die Schuhindustrie ist ein sehr modeabhängiger Industriezweig, dessen Produkte für jede Saison neu entwickelt werden. Wurden in der Vergangenheit nur zwei Kollektionen pro Jahr erstellt (Sommer- und Winterkollektion), steigt heute die Anzahl der Kollektionen an. Die Schuhindustrie muss schnell auf die häufig wechselnden Modetrends reagieren, um ständig aktuell auf dem Markt vertreten zu sein. Heute benötigen die Schuhhersteller ca. 5 Monate für die Entwicklung einer Kollektion. Nur wer schneller mit den neuesten Modellen auf dem Markt ist, kann die Nachfrage der Kunden zuerst befriedigen. Eine enorme Zeiteinsparung kann durch die parallele Entwicklung der einzelnen Komponenten erreicht werden.

In den Schuhfirmen und den Zulieferbetrieben wird mit modernen CAD-Systemen gearbeitet, die meist auch eine 3D-Arbeitsweise ermöglichen. Dies wird jedoch selten mit allen gebotenen Möglichkeiten genutzt, da sowohl die Darstellung der Objekte nicht stereoskopisch erfolgt (damit fehlt der Tiefeneindruck) als auch ihre Lageveränderung während des Betrachtungsvorgangs meist nur mit der Computermaus oder Tastatureingaben bewerkstelligt werden kann. Dies ist für die bisher sehr konventionell und objektbezogen arbeitenden Designer und Modelleure eine unbefriedigende, ungenügende und ungewohnte Darstellung, zumal neben dem nicht vorhandenen Tiefeneindruck in den Darstellungen meist auch der Fotorealismus fehlt. Sie sind es gewöhnt, den Schuh oder die Komponente für die Begutachtung in die Hand zu nehmen und sie von allen Seiten und beliebigen Entfernungen zu betrachten. Bei den CAD-Systemen ist außerdem auch oft nur eine Einzeldarstellung des jeweiligen Schuhteils möglich und nicht die Komplettdarstellung des gesamten Schuhes mit allen Schuhkomponenten im Zusammenspiel. Aus diesem Grund sind zwar die 3D-Daten der einzelnen Komponenten vorhanden, werden aber nicht für die Modellentwicklung und Präsentation der Schuhmodelle in ihrer Endform genutzt. Für die Entwicklung sind die Firmen immer noch auf die Lieferung der realen Schuhkomponenten angewiesen. Das Forschungsprojekt 14193 BG sollte Lösungen für diese Aufgabenstellung liefern.

Mehr Informationen zu diesem Forschungsvorhaben finden Sie hier.

 

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