Die Virtuelle Realität und der Schuh

Das AIF Forschungsprojekt, Die Virtuelle Realität und der Schuh wurde im Jahr 2009 abgeschlossen und aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) gefördert, wofür an dieser Stelle gedankt wird.

Informationsverarbeitung immer schneller entwickelt. Auch im Bereich der Schuhindustrie sind Verfahren wie die computerunterstützte Schuhentwicklung nicht mehr wegzudenken. Bei den Kollektionsentwicklungen spielt die Zeit eine immer wichtigere Rolle, da nicht mehr wie früher nur zwei bis drei Kollektionen pro Jahr entwickelt werden, sondern ständig neue Modelle in immer kleineren Stückzahlen gefragt sind. Die deutsche Schuhindustrie kann sich nur auf dem hart umkämpften Modemarkt behaupten, wenn sie ihre Produkte schnell und in hoher Qualität anbieten kann. Wer als erster mit den neusten, Trend entsprechenden Modellen auf dem Markt ist, hat Vorteile gegenüber seinen Konkurrenten.

Die Nutzung der virtuellen Realität bietet Möglichkeiten, schon früh während des Entwicklungsprozesses dreidimensionale, reelle Bilder der Modelle zu erarbeiten, die bei der Entscheidungsfindung für die Produktion zur Verfügung stehen. Vorteilhaft ist die Möglichkeit, CAD-Daten über weite Entfernungen schnell übermitteln und vergleichbar, ohne Missverständnisse, darstellen zu können. Dies ist vor allem bei dem Produkt Schuh, wo es auf das Design, also Form, Farbe und Material ankommt, von großem Vorteil, da zwischen dem Standort der Modellentwicklung und dem der Produktion oft große Entfernungen bestehen.

Eine Alternative zur bisherigen Arbeitsweise bietet die Nutzung der Möglichkeiten der Virtuellen Realität. Bei dieser Technik werden die 3D-Daten scheinbar real sichtbar für den Betrachter, d. h. wirklich dreidimensional mit Tiefeneindruck, dargestellt. Nach einer gewissen Einarbeitungszeit kann diese Arbeitsmethode die Arbeit am realen Objekt ersetzen. Im Rahmen des AiF-Forschungsprojektes 15199 wurden die Möglichkeiten der Virtuellen Realität für die Entwicklung von Schuhmodellen genutzt. Dabei arbeitete das PFI eng mit der Professur für Graphische Datenverarbeitung und Visualisierung der TU Chemnitz
zusammen. Ergebnis ist die Software ShoeVis.

Die Ergebnisse des Projektes erlauben eine stereoskopische Darstellung der von CAD bereitgestellten 3D-Schuhmodelle in fotorealistischer Qualität (Bild 2). Die visuelle Darstellung des gesamten Schuhs oder einzelner Schuhkomponenten kann durch den Benutzer verändert werden. Hierzu wählt er die betreffende Schuhkomponente und die gewünschte Darstellungsform, d.h. Materialart, Farbe und Textur des Materials aus.

Mehr Informationen zu diesem Forschungsvorhaben finden Sie hier.

 

zurück

 
Zum Seitenanfang